Visualisierung Remtergarten, © LGS 2023 Höxter/Franz Reschke
© LGS 2023 Höxter/Franz Reschke

Der Remter­gar­ten zur Lan­des­gar­ten­schau 2023 in Höx­ter wird ein „bo­ta­ni­sches Klein­od“


Er wird das Schmuckkästchen der Landesgartenschau 2023 in Höxter: Ein „botanisches Kleinod“ nennt Landschaftsarchitektin Magdalene Winkelhost den Remtergarten am Schloss Corvey. Im warmen Klima hinter schützenden Klostermauern werden echte Raritäten gedeihen. „Besonders freue ich mich schon auf die Magnolien-Allee“, sagt die Fachfrau für alles Grünende und Blühende auf der LGS. Jüngst war sie in den Niederlanden, um viele große Bäume dafür auszusuchen.

Etwas ganz Besonderes soll dieses zwei Hektar große Areal im Schatten der Doppelturmfassade des Corveyer Westwerks werden. Etwas, das jedes Gärtnerherz höher schlagen lässt. „Wir spielen hier in einer sehr hohen Liga“, versucht es die Landschaftsarchitektin mit einem sportlichen Vergleich. 900 Rosen sollen hier in die Erde kommen, begleitet von Dahlien und Prachtstauden aus dem Bauerngarten wie Rittersporn und Phlox. „Das wird eine Farbexplosion“, ist sich Magdalene Winkelhorst sicher. Diese bunte Pracht wird die Besucher gleich hinter einem der Haupteingänge zur LGS am Welterbe Corvey begrüßen.

Hier kann sie es sogar wagen Exoten zu pflanzen – zum Beispiel den Blauglocken- oder den Taschenbuchbaum. „Der hat oben weiße Blätter, die sehen aus wie Taschentücher, die in der Krone hängen“, erklärt die Fachfrau für die Pflanzplanung. Dagegen überzeugt der Kuchenbaum mit leckerem Duft. Unter den Doppeltürmen des Westwerks aus der Zeit Karls des Großen werden 2023 im Apothekergarten Arzneipflanzen gedeihen. „Aufgeteilt nach medizinischen Indikationen, also Heilkräuter, die gut sind für die Lunge, das Herz oder die Gelenke.“ Damals im Mittelalter kurierten sich die Mönche noch ohne Pillen.

Und sie versorgten sich das ganze Jahr über vollständig selbst, das soll im Küchengarten gezeigt werden. Dafür ist Magdalene Winkelhorst aktuell auf der Suche nach uraltem Saatgut. „Wir wollen hier Gärten des Mittelalters, der Neuen Welt und der Zukunft kontrastieren“, erzählt sie. Im Küchengarten von Morgen gehe es um nachhaltigen Gemüseanbau auf kleinen Flächen in Mischkulturen: „Gut Nachbarn sind zum Beispiel Löwenmäulchen und Feldsalat, Basilikum und Kamille oder Strohblumen und Kürbis“, erklärt Magdalene Winkelhorst. Selbstversorgung ist schließlich nicht erst seit der Corona-Pandemie wieder im Trend. Wie das gehen kann, soll der Remtergarten verdeutlichen.

Im mittelalterlichen Küchengarten werden fast vergessene Gemüse wie der „Gute Heinrich“, Mangold oder Pastinaken wachsen. „Aus Amerika kamen Kürbis, Paprika, Kartoffeln oder Sonnenblumen zu uns nach Europa“, sagt Magdalene Winkelhost. Und nicht zu vergessen die Prärielilie mit ihren essbaren Zwiebeln. All das soll hier aus dem Remtergarten natürlich auch geerntet und am besten frisch vor Ort verarbeitet werden. „Unser Quartiersplatz mittendrin bietet sich für Koch-Events an“, kann sich die Landschaftsarchitektin vorstellen.

Sie sieht auch schon die Wege vor sich, die von duftenden Sträuchern gesäumt sein werden.
Noch dominiert das erdige Braun, doch rund ein Jahr vor der Eröffnung nimmt das Gartenschau-Gelände in Höxter langsam Formen an: Im Remtergarten an Schloss Corvey werden die künftigen Wege sichtbar. Der Boden für die Blütenpracht ist also bereitet. In einer Flutmulde will Magdalene mit Geophyten, also Zwiebelpflanzen, eine farbenfrohe Wiese schaffen. Allium, Lilien, aber auch Frühblüher wie Narzissen und Tulpen werden hier in die Erde gesteckt.

Apropos: Insgesamt hat Magdalene Winkelhost 250.000 Zwiebeln für die LGS geordert. Hinzu kommen 32.500 Stauden und Gräser, 3.000 Sträucher und Heckenpflanzen, 700 Gehölze und mehr als 350 Bäume – die Wechselflorbepflanzung nicht eingerechnet. Und dann wird im Weserbogen mit ein- und mehrjährigen Blumensamen eine vier Hektar große Blühwiese geschaffen. Höxter schickt sich also an, zur LGS 2023 aufzublühen.

Landesgartenschau Höxter 2023 gGmbH

Manuela Puls
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