Korallenminne , © Ursula M. Lücke/ Sabine Krischke
© Ursula M. Lücke/ Sabine Krischke

Son­der­aus­stel­lung „me­ta­mor­pho­sen in mi­nia­tur. fi­ne queer art in gold und sil­ber“


Seit dem 30. April zeigt das Residenzmuseum im Celler Schloss die Kabinettausstellung „metamorphosen in miniatur. fine queer art in gold und silber“. In der Tradition der historischen Kunst- und Wunderkammer, präsentiert die Ausstellung ausgewählte, queere Miniaturkunstwerke von Ursula M. Lücke im Audienzzimmer der barocken Staatsgemächer. Ein zweitägiges Programm mit Vorträgen und Performances begleitet die Eröffnung.

Moderne, queere Miniaturkunst in barocken Paradegemächern bietet die Gelegenheit, eigene Standards und Gedankenschubladen zu Körper, Geschlecht und Zwischenmenschlichkeit zu hinterfragen. "Gequeerte" Szenen laden ein, neue Perspektiven zu erkunden.

Ursula M. Lücke ist Künstlerin, Kulturwissenschaftlerin und Goldschmiedin. Sie verbindet und verändert Standard-Körper aus dem Modellbau und kombiniert sie, in Edelmetall gegossen, als „Zusammenspiel von Bruchstücken“ mit halb-künstlichen, halb-natürlichen Fundstücken aus der Elbe.

Ihre Inspiration schöpft Ursula M. Lücke aus Kunst und Wissenschaft gleichermaßen. Einflüsse der historischen Wunderkammer, antiker Mythologie und queer-feministischer Theorie verschmelzen in den nur 16-65 Millimeter „großen“ Gold- und Silberfiguren zu einzigartigen Metamorphosen. Von mutigen Mädchen*, die schwimmen, über Männer*, die miteinander tanzen, bis hin zur Umkehrung mythologischer Geschlechter-Rollen in „Medusa enthauptet Perseus“ – Ursula M. Lücke weitet unseren Blick für (zwischen-)menschliche Vielfalt.

Die Ausstellung an besonderem, historischem Ort lädt ein, mit überkommenen Erwartungen zu brechen: Mittels der intimen und faszinierenden Facetten der Miniaturkunst rücken queere Körper, Personen und Themen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Im Umfeld einer von Kunst und Kultur vergangener Jahrhunderte geprägten Residenz wird auch offenbar, dass Mehrdeutigkeit und Verwandlung schon immer ein kreatives Element waren und keine „Erfindung“ heutiger Tage sind. Dabei ist es auch ein Anliegen, innerhalb dieser zentralen Sehenswürdigkeit einer traditionsreichen Stadt wie Celle Wahrnehmungsräume und Möglichkeiten der Begegnung zu schaffen, die einer modernen, vielfältigen und offenen Gesellschaft entsprechen.

Weitere Informationen:
www.residenzmuseum.de/news/begleitprogramm-metamorphosen.html


© Ursula M. Lücke/ Sabine Krischke

Residenzmuseum im Celler Schloss

Michelle Bappert
Schlossplatz 7
29221  Celle
Telefon: 05141/12-45 11

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