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Tou­ris­mus­be­trie­be sind mit der Som­mer­sai­son zu­frie­den


Die Tourismusbranche blickt zufrieden auf die Sommersaison zurück. 60 Prozent der niedersächsischen Unternehmen der Hotel- und Gaststättenbranche bewerten die aktuelle Geschäftslage als gut. Das sind fünf Prozent mehr als im Frühjahr und drei Prozent weniger als im Vorjahr. Dennoch sank der Klimaindex von zuletzt 132 auf nunmehr 127 Punkte. Das geht aus der aktuellen Saisonumfrage der Hotel- und Gaststättenbetriebe in Niedersachsen hervor, die die IHK Niedersachsen (IHKN) zweimal im Jahr durchführt. Den Fachkräftemangel sehen die meisten Unternehmen als größtes Geschäftsrisiko in den kommenden zwölf Monaten.

„Wir freuen uns über die gute aktuelle Geschäftslage. 60 Prozent der Unternehmen bewerten diese als gut. Für den dennoch leichten Rückgang des Klimaindexes gibt es zwei Gründe: Traditionell liegt der Klimaindex bei der Herbstumfrage immer etwas niedriger. Und nach zwei ausgesprochen guten Sommern ist es auch normal, dass die Erwartungen nun leicht zurückgehen. Insgesamt erwarten aber 83 Prozent der niedersächsischen Betriebe aus der Hotel- und Gaststättenbranche, dass sich die Geschäftslage gleich oder günstiger entwickelt“, so Hendrik Schmitt, Hauptgeschäftsführer der IHK Niedersachsen (IHKN).

Im Campingbereich blicken die Unternehmen besonders positiv in die Zukunft. Hier liegt der Klimaindex bei 146,4 Punkten. 70 Prozent der Befragten bewerten ihre aktuelle Geschäftslage mit gut, 40 Prozent erwarten noch Steigerungen für die Zukunft.

Als größtes Risiko benennen 73 Prozent der Befragten weiterhin den Fachkräftemangel, gefolgt von Energiepreisen (52 %) und Arbeitskosten (49 %). „Auffällig ist, dass im Vergleich zur letzten Umfrage rund 10 Prozent weniger Unternehmen die Arbeitskosten als aktuelles Risiko bewerteten. Dass der Mangel an Arbeitskräften ein Risiko darstellt, ist dagegen bereits länger ein brennendes Thema. Dabei geht es inzwischen nicht mehr nur um ausgebildete Fachkräfte, viele Betriebe suchen auch ungelernte Hilfskräfte“, stellt Arno Ulrichs, IHKN-Sprecher für Tourismus, fest. So gab in der Umfrage jeder zweite Unternehmer an, dass er derzeit offene Stellen längerfristig nicht besetzen kann, weil keine passenden Arbeitskräfte zu finden sind. Rund 30 Prozent haben derzeit keinen Personalbedarf, 20 Prozent keine Probleme, offene Stellen zu besetzen. Die am häufigsten angegebenen Folgen offener Stellen sind die Mehrbelastung vorhandener Mitarbeiter (68%), steigende Arbeitskosten (67%) und die Einschränkung des Angebots bzw. Ablehnung von Aufträgen (56%). Nur knapp 10 Prozent setzen hier auf Investitionen in technische Lösungen.

53 Prozent der Unternehmer haben in den letzten Jahren Fachkräfte aus dem Ausland eingestellt, 36 Prozent möchten in Zukunft gezielt Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern anwerben. 43 Prozent der Befragten gaben an, dass die Einstellung von Arbeitskräften aus Drittstaaten bislang zu aufwendig ist, 61 Prozent wünschen sich mehr Informationen und Unterstützung, um Fachkräfte aus Drittstaaten zu beschäftigen. Bei der Frage, inwieweit das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) helfen kann, Fachkräftelücken zu schließen, sind die Unternehmer geteilter Meinung: Rund 15 Prozent stimmten zu, jedoch waren ebenso viele anderer Meinung. Allerdings gaben nur 27 Prozent an, dass ihnen die Regelungen bekannt seien.

Bei der Investitionsplanung gibt es keine großen Veränderungen. Insgesamt planen 85 Prozent der Befragten, weiter zu investieren, vorwiegend auf gleichbleibendem Niveau. Das Hauptmotiv für Investitionen bleibt die Modernisierung, sinkt aber von knapp 90 Prozent im Vorjahr auf 66 Prozent. Danach folgen Produktinnovationen (37%) und Rationalisierung (27%), die beide im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugelegt haben.

Bei den Reisebüros und -veranstaltern hat sich der Wachstumstrend der letzten Jahre umgekehrt. Der Klimaindex sank von 126 Punkten im Vorjahr auf 98 Punkte. „Hier spielt sicherlich auch die Nachricht der Insolvenz von Thomas Cook eine Rolle. Der Veranstaltermarkt wurde von dieser Nachricht erschüttert und Reisebüros befürchten, dass das Kundenvertrauen in Pauschalreisen generell sinkt“, so Ulrichs. Knapp 30 Prozent der Betriebe erwarten, dass sich die Geschäftslage verschlechtert, nur 17 Prozent erwarten eine günstigere Geschäftslage. Der Wachstumstrend der letzten Jahre scheint damit beendet. Dennoch berichteten knapp 30 Prozent derzeit von einer guten, 51 Prozent von einer befriedigenden Geschäftslage.

An der Umfrage beteiligten sich 430 Betriebe aus Hotellerie, Gastronomie und Campingwirtschaft sowie 122 Reisebüros und -veranstalter. Die niedersächsischen IHKs befragen halbjährlich Mitgliedsbetriebe aus Beherbergung und Gastronomie sowie Reisebüros und Reiseveranstalter. Wechselnde Zusatzfragen geben Auskunft über aktuelle Branchenthemen aus Sicht der niedersächsischen Tourismuswirtschaft.

IHK Niedersachsen

Martina Noske
Schiffgraben 57
30175  Hannover
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