Besucher im Haus der Geschichte , © Freilichtmuseum am Kiekeberg
© Freilichtmuseum am Kiekeberg

Aus­stel­lun­gen im Ja­nu­ar 2021


Neue Sonderausstellung: „Bauklötze staunen. LEGO® Architektur“
1.12.2020 bis 28.2.2021
Freilichtmuseum am Kiekeberg
Dienstag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr, Sonnabend/Sonntag/Feiertag, 10 bis 18 Uhr
Der Eintritt kostet für Erwachsene 9 Euro, für Besucher unter 18 Jahren und Fördervereinsmitglieder ist er kostenfrei.

Das Freilichtmuseum am Kiekeberg zeigt vom 1. Dezember bis 28. Februar die neue Sonderausstellung „Bauklötze staunen. LEGO® Architektur“. Besucher entdecken die prächtigen LEGO Modelle und detaillierten Eigenkreationen, die dem Museum in Kooperation mit der LEGO User Group Stein Hanse e.V. bereitgestellt wurden. Die Sonderausstellung wirft außerdem einen Blick auf die Unternehmensgeschichte von LEGO und die Entwicklung der ersten Bausteine. Sie thematisiert nachhaltige Konzepte des Spielzeugherstellers, aber auch LEGO in der Kritik. Der Besuch der Ausstellung findet unter genehmigten Abstands- und Hygieneregeln statt, im gesamten Museum müssen Besucher eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Der Eintritt für Erwachsene kostet 9 Euro, für Besucher unter 18 Jahren ist er frei.

Die neue Sonderausstellung „Bauklötze staunen. LEGO® Architektur“ am Kiekeberg zeigt die Spielgeschichte vieler LEGO Freunde in liebevollen Schaulandschaften. Große Mosaike wie die Elbphilharmonie, der Michel und das Kiekeberg Logo lassen Besucher staunen. Hier erfahren sie auch, wie der Gründer Ole Kirk Kristiansen aus einer Tischlerwerkstatt im dänischen Billund der 1930er Jahre eine Spielzeugproduktion machte. 1934 entstand die Firma LEGO®, deren Name sich aus den dänischen Worten “leg godt” für „spiel gut“ ableitete. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte er mit einer Spritzgussmaschine Spielzeuge aus Plastik her: Bis 1953 verbesserte Kristiansen die ersten Bausteine zu einem neuen Spielsystem, das fortan auch im Ausland produziert und vermarktet wurde. Kritische Stimmen, wie etwa über die einseitige Verwendbarkeit einzelner Steine in den Sets, finden ebenfalls Platz in der Sonderausstellung, genau wie Nachhaltigkeitsziele von LEGO für Plastik aus pflanzlichen Rohstoffen, erneuerbare Energien und eine ausgeglichene CO2-Bilanz.

Mehr als 60 Jahre nach Erfindung des Kultspielzeugs sind die bunten Steine Kindheitserinnerung für drei Generationen. In einem interaktiven Spielzimmer der Ausstellung werden Kinder und Erwachsene selbst kreativ, sie bauen mit den beliebten Universalbausteinen eigene Welten (vorbehaltlich der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus). Während des Ausstellungsbesuches ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung verpflichtend.

Die Sonderausstellung „Bauklötze staunen. LEGO® Architektur“ erweitert die Kiekeberger Dauerausstellung „Spielwelten“, die nebenan zu sehen ist. Als einzige Ausstellung in Deutschland zeigt „Spielwelten“ einen Schwerpunkt auf die rasanten Entwicklungen in der Spielzeugkultur zwischen 1950 und 1980. Mehr als 2.000 Exponate, zahlreiche Mitmachangebote sowie Medienstationen laden die Besucher auf 650 qm zu einer Zeitreise in die vergangene Kindheit ein.

Begleitprogramm:
5./6.12.2020                    Erbauerführungen der User Group Stein Hanse e.V.
16./17.1.2021                  Aktionstag „Stein auf Stein“ (Abgesagt!)

Handwerk zwischen Tradition und neuen Herausforderungen: Dauerausstellung im „Haus des Handwerks“
Freilichtmuseum am Kiekeberg
Dienstag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr, Sonnabend/Sonntag/Feiertag, 10 bis 18 Uhr
Der Eintritt kostet für Erwachsene 9 Euro, für Besucher unter 18 Jahren und Fördervereinsmitglieder ist er kostenfrei.

Handwerk hat goldenen Boden – diese Weisheit ist weithin bekannt und anerkannt. Jedoch: Das Handwerk, wie wir es heute kennen, hat sich über Jahrhunderte gewandelt. Neue Berufszweige kamen hinzu, andere werden heute nicht mehr ausgeübt. Die neue Dauerausstellung „Haus des Handwerks. Zwischen Tradition und neuen Herausforderungen“ im Freilichtmuseum am Kiekeberg zeigt die Veränderungen der vergangenen 200 Jahre vom klassischen Landhandwerk bis zur aktuellen Dienstleistungsorientierung. Der Besuch der Ausstellung findet unter genehmigten Abstands- und Hygieneregeln statt, im gesamten Museum müssen Besucher eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen.  

Sattler, Elektriker, Klempner und Uhrmacher – jedes Handwerk passt sich gesellschaftlichen und ökonomischen Veränderungen und Techniken an, seine Aus- und Fortbildung und auch Arbeitsbereiche ändern sich. „Für uns als Freilichtmuseum ist das Thema Arbeit ganz zentral“, erläutert Stefan Zimmermann, Museumsdirektor im Freilichtmuseum am Kiekeberg. „Noch im 19. Jahrhundert waren Böttcher und Harkenmacher wichtige Handwerke, Fässer und Arbeitsgeräte aus Holz wurden überall gebraucht. Heute sind Berufe wie Elektriker oder Installateur, die erst mit dem Einzug von Strom und Wasser in den Haushalten etabliert wurden, in unserem Bewusstsein.“ Die neue Dauerausstellung zeigt daher viele verschiedene Facetten von Handwerk: Seiler, Stilmöbeltischler oder Raumausstatter zeigen exemplarisch, wie tiefgreifend sich viele Gewerke veränderten. Die neue Ausstellung erzählt auch Geschichten hinter den Gegenständen und Meisterbriefen, zeigt die Entwicklung von norddeutschen Handwerksbetrieben der vergangenen 100 Jahre. Insbesondere Familiengeschichten machen die Umbrüche in den unterschiedlichen Handwerken anschaulich: Ein Uhrmacherbetrieb schaffte die Schritte von der Jahrhundertwende über zwei Weltkriege bis in die Moderne. Eine Sattlerei, die sich zur Raumausstatterwerkstatt weiterentwickelt hatte, wurde von der dritten Generation zwar aufgegeben, das Wissen als Raumausstattermeister bringt diese jedoch in Beratertätigkeiten ein und entwickelte so neue Berufsperspektiven.

Besondere Blickpunkte sind Handwerkerinnen gewidmet, außerdem der Do-it-Yourself-Bewegung. Große Einflüsse auf die Handwerke hatten auch Mobilität und technische Neuerungen. So zeigt die Ausstellung einen Tempo Wiking, der als Arbeitsauto in den 1950ern den Elektriker samt Werkzeug zum Kunden brachte – eine neue Situation für Handwerker, die gewohnheitsmäßig in eigenen Werkstätten arbeiteten. Und auch ausgestorbene Traditionen, die Besucher heute nur noch in Freilichtmuseen antreffen, werden ausführlich gezeigt, die Mühe und das besondere Wissen und Können, das in den handgefertigten Produkten steckt. Flachsanbau und -verarbeitung, Böttcherei und Harkenmacherei werden eigens in historischen Speichern und Scheunen erklärt. Besucher, die die Region erkunden möchten, können auch bei einer Stellmacherei vorbeifahren: Die Museumsstellmacherei Langenrehm, eine der Außenstellen des Freilichtmuseums am Kiekeberg, bewahrt in einer alten Werkstatt mit originalem Wohngebäude das alte Handwerk des Wagenmachers.

„Geschichte des Landkreises Harburg und der Metropolregion Hamburg“ im Siedlungsdoppelhauses der „Königsberger Straße“
Freilichtmuseum am Kiekeberg
Dienstag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr, Sonnabend/Sonntag/Feiertag, 10 bis 18 Uhr
Der Eintritt kostet für Erwachsene 9 Euro, für Besucher unter 18 Jahren und Fördervereinsmitglieder ist er kostenfrei.

Die Geschichte der Metropolregion Hamburg und des Landkreises Harburg hat jetzt ihren Platz am Kiekeberg: Im neuen Gebäude der „Königsberger Straße“ stellt eine Dauerausstellung sowohl die Flüchtlingssituation und Neuformung des Landes Niedersachsen als auch die wirtschaftliche Entwicklung und die Wechselbezüge mit der Großstadt Hamburg dar. Das Ausstellungsgebäude ist ein rekonstruiertes Siedlungsdoppelhaus aus den 1950ern und fügt sich somit nahtlos in die neue Baugruppe ein. Schließlich holt das Projekt „Königsberger Straße. Heimat in der jungen Bundesrepublik“ die Nachkriegszeit von 1945 bis 1979 ins Museum. Der Besuch der Ausstellung findet unter genehmigten Abstands- und Hygieneregeln statt, im gesamten Museum müssen Besucher eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen.

Das neue „Haus der Geschichte“ konnte das Freilichtmuseum am Kiekeberg insbesondere durch die Förderung des Landkreises Harburg und dem Förderfonds Hamburg/Niedersachsen der Metropolregion Hamburg realisieren. „Die gemeinsame Förderung ist ein Sinnbild für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Hamburg und Niedersachsen. An der ‚Königsberger Straße‘ lässt sich komplexe Geschichte hervorragend erläutern – zum Beispiel die Integration der vielen neuen Mitbürger in der Nachkriegszeit“, erklärt Birgit Honé, die niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung. Über zwölf Millionen Flüchtlinge, Vertriebene und Evakuierte gab es in West-Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Landkreis Harburg, in dem das Freilichtmuseum am Kiekeberg liegt, zeigt beispielhaft, wie sich die Integration der Neubürger vollzog. „Der Landkreis nahm überproportional viele Menschen auf. Wohnten hier 1939 noch 62.602 Menschen, waren es zehn Jahre später bereits 124.397. Wir stellen dar, wie Einheimische, aber auch Neubürger die Aufbauzeit erlebten“, erläutert Museumsdirektor Stefan Zimmermann. In den Dörfern zeigen sich die großen Veränderungen der Nachkriegszeit im Kleinen. Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Hansestadt Hamburg und Vorsitzender des Regionsrats der Metropolregion Hamburg, bekräftigt: „Das Haus der Geschichte thematisiert am Beispiel des Landkreises Harburg die typische Nachkriegssituation in Hamburg und seinem Umland mit großen Aufgaben und Umbrüchen angesichts der enormen Flüchtlingszahlen. Es ist ein Haus der Metropolregion Hamburg und trägt auch daher ihren Namen. Dies ist der Grund für die umfangreiche Förderung des Hauses der Geschichte aus Mitteln der Förderfonds der Metropolregion Hamburg.“

Die Dauerausstellung, die den Hintergrund für die gesamte „Königsberger Straße“ bildet, zeigt auch die Entwicklungen und Veränderungen in den wirtschaftlichen Beziehungen mit der Großstadt Hamburg, im Verkehr, in der Politik oder im Freizeitbereich. „Hier wird die jüngere Geschichte der Region wieder lebendig – das ‚Haus der Geschichte‘ bildet dabei so etwas wie ein Herzstück“, freut sich Landrat Rainer Rempe über das wachsende Großprojekt. Der Vorsitzende des Stiftungsrates vom Freilichtmuseum am Kiekeberg, Klaus-Wilfried Kienert, ergänzt: „Die ‚Königsberger Straße‘ erhält einen großen Teil der gemeinsamen Geschichte Hamburgs und Niedersachsens.“ Heiner Schönecke, der Vorsitzende des Fördervereins, stimmt zu und versichert: „Der Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg wird dieses schöne Projekt gerne weiter unterstützen!“

Das Gebäude, das die Ausstellung beherbergt, wurde nach alten Plänen rekonstruiert. Es ist ein typisches Siedlungsdoppelhaus entstanden, das zu Hunderten in den 1950er Jahren im Landkreis Harburg gebaut wurde, um die Wohnungsnot zu lindern. Die Originalpläne für das Doppelhaus am Kiekeberg stammen von einem Gebäude, das die damalige Wohnungsbaugenossenschaft des Landkreises Harburg 1958 in Maschen errichtete. Es konnten insgesamt vier Familien im Doppelhaus wohnen. Den Keller und den Stall hatten sie in Eigenarbeit zu errichten.

Die „Königsberger Straße“ besitzt bundesweite Bedeutung: Erstmals wird die Kulturgeschichte der Nachkriegszeit bis 1979 in der ländlichen Region erforscht und durch den Aufbau von Häusern und einer umfassenden Ausstellung gezeigt. Diese bundesweite Ausstrahlung verdeutlicht auch die Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in Höhe von 3,84 Millionen Euro. Das Museum wählte typische Gebäude mit aussagekräftigen Geschichten aus, die in gleicher Weise für die gesamtdeutsche Entwicklung stehen:

  •  eine Tankstelle,
  • eine Ladenzeile mit sechs Geschäften,
  • in Siedlungsdoppelhaus und ein Flüchtlingssiedlungshaus,
  • ein Fertighaus als neuer Bautyp.

Das Freilichtmuseum am Kiekeberg baut, wenn möglich, Originalgebäude der Region an ihren Standorten ab und bringt sie ins Museum. Beim Siedlungsdoppelhaus und dem Geschäftshaus stand trotz intensiven Bemühungen kein geeignetes Gebäude für die Translozierung zur Verfügung, unter anderem weil die Substanz durch Umbauten unwiderruflich verändert wurde oder Besitzer andere Pläne mit dem Haus haben. Für die „Königsberger Straße“ rekonstruiert das Freilichtmuseum die ursprünglichen Bauten anhand der Bauzeichnungen.

Finanzierung
Zahlreiche Förderer unterstützen das einmalige Projekt „Königsberger Straße“. Ihr Ziel ist es, die kulturellen Zeugen der unmittelbaren Nachkriegszeit für die Nachwelt zu erhalten und die Aufbauleistung darzustellen. Die „Königsberger Straße“ im Freilichtmuseum am Kiekeberg wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (Bund), das Land Niedersachsen, den Landkreis Harburg, den Förderfonds Hamburg/Niedersachsen der Metropolregion Hamburg, die Stiftung Niedersachsen, die Stiftung Hof Schlüter, die Niedersächsische Sparkassenstiftung, die Stiftung der Sparkasse Harburg-Buxtehude, den Lüneburgischen Landschaftsverband, die Klosterkammer Hannover, die Niedersächsische Bingo- Umweltstiftung und den Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Das Gesamtprojekt ist auf 6,14 Millionen Euro angelegt.  Das jetzt eröffnete Siedlungsdoppelhaus mit der Ausstellung „Geschichte des Landkreises Harburg und der Metropolregion Hamburg“ ist vom Förderfonds Hamburg/Niedersachsen der Metropolregion Hamburg mit 350.000 Euro, also mit der Hälfte der Kosten in Höhe von 700.000 Euro gefördert worden. Die Fördermittel wurden von Hamburg und Niedersachsen hälftig aufgebracht.

Freilichtmuseum am Kiekeberg

Marion Junker
Am Kiekeberg 1
21224 Rosengarten-Ehestorf
Telefon: (0 40) 79 01 76-12/-32

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