Der Tourismus im Oldenburger Münsterland befindet sich weiterhin im Aufwind. Mit dieser erfreulichen Feststellung begrüßte Landrat Tobias Gerdesmeyer am Montag in Emstek rund 120 Anwesende aus Politik, Tourismus und Wirtschaft beim Tourismustag 2025. Gleich zu Beginn seiner Ausführungen machte er deutlich: Die positive Entwicklung der vergangenen Jahre ist keineswegs dem Zufall geschuldet. Vielmehr sei sie das Ergebnis der engen und intensiven Zusammenarbeit der regionalen Akteure. „Sie ist unsere Stärke und die Grundlage unserer Dynamik.“
Wirtschaftsfaktor Tourismus
Gemeinsam mit seinem Amtskollegen Johann Wimberg richtete Gerdesmeyer den Blick nach vorne und rief die Anwesenden dazu auf, in ihren Anstrengungen nicht nachzulassen. „Zusammen können wir noch viel mehr erreichen – und es lohnt sich“, betonten sie. Der Tourismus habe sich zu einem tragenden Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region entwickelt. Er sorge nicht nur für steigende Gästezahlen und Übernachtungen, sondern wirke tief hinein in andere Bereiche. So schaffe und sichere er Arbeitsplätze, stärke Handwerk, Gastronomie und Einzelhandel. „Jeder Gast, den wir begrüßen können, trägt direkt zur Wertschöpfung im Oldenburger Münsterland bei“, unterstrich Wimberg.
„Einheimische first, Touristen second“
Zustimmung fanden beide Landräte bei Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack. Der Professor für Destinationsmanagement an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Salzgitter erforscht und analysiert seit mehr als 30 Jahren Steuerfaktoren touristischer Märkte und die jeweiligen Marktstrukturen. Seit Ende 2017 leitet er zudem das Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes. Quack eröffnete seinen Vortrag mit einer These, die Basis für den Tourismus der Zukunft sein müsse: „Einheimische first, Touristen second“. Die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner einer Urlaubsregion dürften in keinem Fall vernachlässigt werden, sondern müssten unbedingt mit denen der Touristen in Balance gebracht sein.
Der Wissenschaftler verwies darauf, dass die Akzeptanz des Tourismus nur dann gesichert werden kann, wenn die Einheimischen aktiv eingebunden sind und von den positiven Effekten unmittelbar profitieren. „Wenn das nicht der Fall ist, drohen Protestaktionen gegen den sogenannten Overtourism, wie wir sie jüngst beispielsweise in Barcelona oder auf Mallorca erlebt haben.“ Schmunzelnd fügte er hinzu: „Im ländlichen Raum und speziell bei Ihnen im Oldenburger Münsterland ist das zum Glück nicht der Fall, denn hier machen Sie sehr viel richtig.“
Fundament ist gelegt
Johannes Knuck, beim Verbund Oldenburger Münsterland zuständig für den Bereich Tourismus, nahm die Worte des Experten sichtlich erfreut zur Kenntnis. „Wir haben ein gutes Fundament gelegt“, sagte er. Nun gehe es darum, den eingeschlagenen Kurs konsequent weiterzuführen: „Neue Zielgruppen zu erreichen, innovative Angebote zu entwickeln und die digitale Sichtbarkeit unserer Region auszubauen, das sind die zentralen Aufgaben, die vor uns liegen.“
Dabei setze er gemeinsam mit seinem Team und dem Tourismusausschuss auf eine klare Strategie, die gleichermaßen Qualität wie Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rücke. So gelte es, das touristische Angebot nicht nur zu erweitern, sondern dauerhaft auf hohem Niveau zu sichern. Knuck betonte, dass die enge Verzahnung von Tourismuswirtschaft, regionalen Betrieben und Kommunen dabei eine Schlüsselrolle spiele. „Ich bin überzeugt: Wir haben alle Voraussetzungen, um uns im Wettbewerb der Tourismusregionen weiterhin erfolgreich zu behaupten.“
Bildunterschrift: Begrüßten gemeinsam über 120 Gäste zum 2. OM-Tourismustag in Emstek:
Auf dem Foto: v.l.n.r: Meike Holtvogt (VOM), Johannes Knuck (VOM), Dirk Gehrmann (LK Cloppenburg), Jurriën Dikken (EG Hasetal), Landrat Johann Wimberg (Landkreis Cloppenburg), Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack (Ostfalia Hochschule), Landrat Tobias Gerdesmeyer (Landkreis Vechta), Maria Oloew (EG Thülsfelder Talsperre), Bernd Stolle (EG Dammer Berge), Jens Lindstädt (EG Barßel & Saterland), Katharina Bornhorn (AR Nordkreis Vechta), Jan Kreienborg (VOM), Nicole Bramlage (Landkreis Vechta).