An den beiden ersten Wochenenden im November bietet das Museum Vechta insgesamt 16 verschiedene "Mittelalterkurse" an. Unter der Leitung erfahrener Dozenten können die Teilnehmer mittelalterliche Kleidung, Kettenpanzer, Helm oder Schild selbst herstellen oder auch Alltagsfertigkeiten wie Backen, Spinnen oder Sticken erlernen.
Einer der Kurse befasst sich mit den Techniken des Schwertkampfes gemäß den Regeln der "Historischen Deutschen Fechtschule", ein anderer mit dem Bau einer Holzbogen-Armbrust aus dem 11. Jahrhundert. Wer sich lieber ein wenig bewegen möchte, erfährt in dem Kurs "Tänze aus Mittelalter und Renaissance", wie die einfachen Leute, aber auch die Adligen an den Höfen Westeuropas ihre Runden gedreht haben. In Kleingruppen können Mittelalterfans unter anderem einen Korb flechten, einen Kerzenhalter schmieden, Wolle mit einer Handspindel spinnen, ein Hemd oder Wams mit Nadel und Faden nähen oder auch passende Muster sticken.
Die Idee zu den Kursen entstand bei den "Burgmannen-Tagen". Diese in Norddeutschland größte nichtkommerzielle Mittelalterveranstaltung lockt jedes Jahr Ende September Tausende von Besuchern in den Zitadellenpark von Vechta. Dabei legt das Museum Vechta als Veranstalter großen Wert auf ein möglichst authentisches Mittelalterfest. Dies gilt insbesondere für die Akteure und Aussteller. Voraussetzung für eine Teilnahme sind nicht nur klar definierte Regeln für das Kampfgeschehen, sondern auch ein historisches Outfit, möglichst handgenäht und aus Wolle oder Leinen.
Die Kurse beginnen am Freitagabend und enden am Sonntagnachmittag. Sie kosten zwischen 120 und 280 Euro inklusive Verpflegung und einem einfachen Nachtlager im Museum. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Über Einzelheiten zu diesen und anderen Angeboten in der Region informiert der Verbund Oldenburger Münsterland (04441/95650, www.oldenburger-muensterland.de).