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Kur macht sich fit


Der Heilbäderverband Niedersachsen e. V. (HBV) geht mit einer positiven Nachricht in den Jahresendspurt. Mit einer Fördersumme von 157.600 Euro wird die NBank das Projekt „Profilierung und vertiefende Professionalisierung der hochprädikatisierten Heilbäder und Kurorte“ im Auftrag des Landes Niedersachsen unterstützen. „Das ist neben der monetären Zusage ein echter Vertrauensvorschub für unseren Heilbäderverband“, sagt Dr. Norbert Hemken, 1. Vorsitzender HBV Niedersachsen. „Diese Chance werden wir mit vollem Einsatz nutzen.“

Im Fokus der Aktivitäten steht, die Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken der Heilbäder und Kurorte in Niedersachsen zu analysieren. Das Ziel ist es, sich für die Zukunft zu rüsten und sich den geänderten Anforderungen anzupassen. „Wir werden viele Dinge auf den Prüfstand stellen“, sagt Ilka Lemkemeyer, Projektverantwortliche HBV Niedersachsen. „Die Möglichkeit zur Neuausrichtung kommt dabei genau zum richtigen Zeitpunkt.“

Denn, nicht nur die Anforderungen an die Kur- und Heilbäder haben sich in den letzten Jahren verändert. Auch die Bedürfnisse der Gäste sind vielfältiger geworden – mit der Corona-Pandemie als Katalysator. Die bedeutenden niedersächsischen Gesundheitsstandorte sind von den Auswirkungen der Krise hart getroffen. So gehört beispielsweise auch zum Konzept, spezielle Produkte für Post-Covid und Long-Covid-Patienten zu entwickeln. Die Heilbäder und Kurorte haben dafür die medizinische Kompetenz und das Know-How, um sich in Form von ambulanten und stationären Rehabilitationsmaßnahmen passgenau für Corona-Genesene einzusetzen. Eine große Nachfrage wird erwartet.

Darüber hinaus spielt das Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) eine große Rolle. Dies besagt, dass ambulante und stationäre Vorsorgemaßnahmen, früher Badekur genannt, von den Krankenkassen wieder als Pflichtleistung erbracht werden müssen. Damit wird eine langjährige Forderung des Heilbäderverbandes Niedersachsen aufgegriffen. Bundesweit werden rund 300.000 Maßnahmen und anteilig mindestens 40.000 ambulante Vorsorgemaßnahmen in den Heilbädern und Kurorten in Niedersachsen erwartet – mit gleichzeitig positiven Effekten auf vielen Ebenen, wie beispielsweise Übernachtungszahlen, Schaffung von Arbeitsplätzen und touristischem Umsatz. 

Gleichzeitig bedeutet dies, dass sich die Kur- und Heilbäder auf die steigende Anzahl der Kurgäste vorbereiten müssen. Die Infrastruktur muss angepasst werden und neues Personal muss angestellt und geschult werden. Auch hier wird das neue Projekt ansetzen. „Damit die neuen Maßnahmen ins Rollen kommen, ist eine intensive Aufklärungsarbeit notwendig“, sagt Dr. Norbert Hemken. „Wir werden Vermarktungsformen entwickeln, mit denen wir Interessenten, Ärzte und innerörtlich alle beteiligten Personen und Ansprechpartner informieren und potenzielle Kurgäste für die Durchführung einer Badekur in einem der niedersächsischen Kurorte begeistern werden.“

Das Projekt wird noch in diesem Jahr starten. Konkrete Ergebnisse werden Ende 2022 erwartet.

Für den Heilbäderverband Niedersachsen e. V. ist dies in diesem Jahr bereits der zweite positive Bescheid der NBank. Bereits im Juni gab es 108.800 EUR Fördergelder für das Projekt „Festigung und Weiterentwicklung der Prävention in den Kur- und Heilbädern in Niedersachsen“.

Die Heilbäder und Kurorte stellen mit über 50 Prozent der touristischen Übernachtungen in Niedersachsen das wesentliche Fundament der gesamten Tourismus-Branche dar. Die Quantität der Übernachtungen muss damit unbedingt gehalten und ausgebaut werden. Dies sei auch im entscheidenden Interesse des Landes Niedersachsen.

Heilbäderverband Niedersachsen e. V.

Ilka Lemkemeyer
Unter den Eichen 23
26160  Bad Zwischenahn
Telefon: 04403 61-9285

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