Otto Mueller, Mädchen auf dem Kanapee, 1922, Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg, © Sven Adelaide
© Sven Adelaide

Ka­bi­nettschau Per­spek­tiv­wech­sel!


Ab dem 21. Mai 2024 lädt das Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg zum Perspektivwechsel ein: In der gleichnamigen Kabinettschau im Prinzenpalais werden Kunstwerke der eigenen Sammlung auf den Prüfstand gestellt, die diskriminierende und rassistische Stereotype sowie sexualisierte Darstellungen wiedergeben.

Nicht immer sind Diskriminierung, Rassismus und Sexismus in der Kunst offensichtlich: Durch vermeintliche Überlegenheitsansprüche – etwa im Zuge der Kolonialisierung oder durch nationalsozialistische Propaganda – entstandene Stereotype finden sich in zahlreichen Werken der Kunstgeschichte wieder. Ein Gemälde, eine Druckgrafik oder eine Skulptur kann auf den ersten Blick angemessen und wertschätzend wirken, obwohl die verwendete Bildsprache, der Entstehungskontext oder der Werktitel rassistisch geprägt sind.

Mit seiner neuen Kabinettschau möchte das Landesmuseum Oldenburg Besucher:innen sensibilisieren und dazu einladen, die den Kunstwerken zugrundeliegenden Denk- und Handlungsmuster zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Ziel ist es, einen verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit diesen Kunstwerken zu finden.

„Als Museum stehen wir vor der Herausforderung, uns mit Bildsprachen und -titeln auseinanderzusetzen, die den vorherrschenden Zeitgeist ihrer Entstehungszeit widerspiegeln. Insbesondere im globalen Norden haben mehrheitlich weiße Künstler:innen dazu beigetragen, Stereotype zu etablieren oder zu verstärken“, so Dr. Marcus Kenzler, der die Kabinettschau gemeinsam mit Zoe Marie Achtsoglou kuratiert hat. „Ein erster wichtiger Schritt ist es, diese abwertenden Stereotypen auszumachen, indem wir unsere Perspektive auf die Werke verändern und sie kritisch betrachten, kommentieren und einordnen“, ergänzt Achtsoglou.

Auch die Besucher:innen der Kabinettschau sind eingeladen, sich an diesem Diskurs zu beteiligen. Dabei gilt es jedoch sich persönlicher Grenzen bewusst zu sein, da explizite Darstellungen von (sexualisierter) Gewalt, Rassismus und Diskriminierung belastend, verletzend oder (re-)traumatisierend wirken können.

Künstler:innen der Ausstellung

Fritz Behn, Arnold Böcklin, Fidus, Erich Heckel, Hermann Hubatsch (KPM), Wilhelm Larsen, Gustav Loehr, Paula Modersohn-Becker, Otto Mueller, Emil Nolde

Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg

Maren Ullrich
Damm 1
26135 Oldenburg
Telefon: +49 441 40570-434

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