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Ju­gend­her­ber­gen in Nord­wes­ten öff­nen wie­der


Nach rund zehnwöchiger Schließzeit geht Ende Mai ein Teil der Jugendherbergen im Nordwesten wieder an den Start: 15 der 27 Häuser in der Region werden am Freitag, 29. Mai, wiedereröffnet.

„Wir freuen uns sehr, dass ein Teil unserer Häuser wieder öffnen kann und haben uns mit einem umfangreichen Hygienekonzept, einer angepassten Belegung unserer Häuser und neuen Programmangeboten intensiv auf die Wiedereröffnung vorbereitet“, berichtet Thorsten Richter, Geschäftsführer des Landesverbandes Unterweser-Ems im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH).

Entsprechend gehen ab nächster Woche folgende Standorte wieder ans Netz: Alfsee, Aurich, Borkum, Bad Zwischenahn, Jever, Juist, Leer, Meppen, Neuharlingersiel (ab 25.05.), Norddeich, Oldenburg, Osnabrück, Schillighörn, Thülsfelder Talsperre und Wangerooge. Die Jugendherberge Emden öffnet am 29.6. wieder für Gäste. 

Um die Vorgaben bestmöglich umsetzen zu können und dem Gast das höchstmögliche Maß an Sicherheit zu gewährleisten, werden die Herbergen deutlich „luftiger“ – nur zu 60 Prozent der Bettenkapazitäten – belegt. „Wir werden die Anzahl der Gäste deutlich reduzieren und nur einen Teil der Zimmer gleichzeitig belegen“, so Geschäftsführer Richter.

Weitere Öffnungen nach dem 10.06.2020 möglich 

Einige Jugendherbergen müssen leider zunächst geschlossen bleiben – voraussichtlich bis zum 10. Juni. „Ob wir weitere Standorte ab dem 11.06.2020 öffnen können, ist abhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie und den damit verbundenen Vorgaben des Landes Niedersachsen“, erklärt Geschäftsführer Richter. Folgende Jugendherbergen bleiben zunächst geschlossen: Bad Bentheim, Damme, Esens-Bensersiel, Langeoog, Lingen, Norderney Dünensender, Norderney Mühlenstraße, Rotenburg (Wümme), Verden/Aller und Worpswede. „Der Betrieb dieser Häuser ist aufgrund der Einschränkungen wirtschaftlich nicht möglich und würde unsere ohnehin sehr schwierige wirtschaftliche Situation weiter verschlechtern“, so Richter. Die Jugendherberge Bremen wird bis Mitte Dezember 2020 als Unterkunft für Geflüchtete genutzt.

Aufgrund der Kontaktverbote und Abstandsregeln können derzeit lediglich Familien, Einzelreisende oder befreundete Paare aus zwei Familien sowie Freundeskreise aus zwei Familien eine Reise buchen. Gruppenreisen oder Schulklassen sind weiterhin vorerst nicht möglich.

Familien-Special: Gemeinschaft erleben – nur anders

Gerade für corona-gestresste Familien haben die Jugendherbergen im Nordwesten ein spezielles Angebot gestrickt. „Zwar können wir unser, für die Jugendherbergen charakteristisches, Programm mit vielen erlebnispädagogischen Angeboten und gemeinschaftlichen Erlebnissen so nicht anbieten. Wir haben uns aber intensive Gedanken gemacht, was wir unseren Gästen an den einzelnen Jugendherbergsstandorten anbieten können“, erläutert Thorsten Richter. „Gemeinschaft erleben“ – so der Slogan des DJH – könnten Familien auch in Corona-Zeiten – nur eben etwas anders.

Das Familien-Special gibt es in zwei Varianten mit fünf oder sieben Übernachtungen und beinhaltet neue Spiele für drinnen und draußen zum Ausleihen oder ein Booklet mit Spieltipps für die ganze Familie. Außerdem hat jede Jugendherberge zusammengestellt, welche Attraktionen in der Umgebung auch in der aktuellen Pandemie-Situation besucht werden können. Alle relevanten Informationen für unsere Gäste sind unter https://nordsee-sauerland.jugendherberge.de/reiseinfo/ abrufbar.

Lage bleibt weiterhin angespannt

Trotz der avisierten Wiedereröffnung einiger Herbergen zum 29. Mai bleibt die Lage für die Jugendherbergen bedrohlich, so Thorsten Richter. Noch sei völlig unklar, wann die Jugendherbergen im Nordwesten Schulklassen und Freizeitgruppen – mit rund 70 Prozent aller Übernachtungen Hauptzielgruppen – wieder beherbergen dürften. „Deshalb rechnen wir leider bis in das Jahr 2021 hinein mit hohen Einnahmeverlusten. Von einem Normalbetrieb sind wir leider noch sehr weit entfernt. Wir hoffen, dass wir nach den Sommerferien wieder in den Normalbetrieb gehen können, aber die Lage ist offen. Sollte es nach den Sommerferien weitere Verbote von Klassenfahrten seitens der Kultusministerien geben, stehen wir vor einem großen Problem. 50 Prozent der Übernachtungen in Jugendherbergen kommen durch Schulklassen zustande“, so Richter.
Der Landesverband hatte nach den Schließungen der Standorte umgehend umfangreiche Gegenmaßnahmen eingeleitet: Alle 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendherbergen und der Bremer Zentrale sind seit dem 1. April in Kurzarbeit. Alle baulichen Investitionen sind gestoppt, alle weiteren Ausgaben auf das absolut Notwendigste reduziert.
Auch in Sachen Rettungsschirm des Bundes oder des Landes Niedersachsen warten die Jugendherbergen in Niedersachsen weiterhin auf Zusagen. „Während in vielen Bundesländern Unterstützungen bereits zugesagt oder schon eingegangen sind, warten wir seit Mitte März auf eine konkrete Reaktion aus Hannover. Weiterhin fallen wir, mit Ausnahme des Kurzarbeitergeldes, durch das Raster aller bestehenden Corona-Soforthilfen“, so Richter.

Deutsches Jugendherbergswerk (DJH) | Landesverband Unterweser-Ems e.V.

Gesa Hauschild
Woltmershauser Allee 8
28199 Bremen
Telefon: 0421 5983025

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