Standesamt Borkum, © Nordseeheilbad Borkum GmbH
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Hei­ra­ten auf den Ost­frie­si­schen In­seln


Heiraten auf den Ostfriesischen Inseln: Ja-Sagen am Strandesamt, im Leuchtturm und im Kaiserwagen

Wer sich den Hochzeitsspruch „Ihr seid wie Meer und Strand, wie Sonne und blauer Himmel – zusammen erst richtig gut“ zu Herzen nimmt, der sollte unbedingt auf den Ostfriesischen Inseln „Ja“ sagen. Denn hier können Verliebte am, auf dem und hoch über dem Meer heiraten. Die sieben Nordsee-Inseln bieten viele schöne Orte, an denen Hochzeiten stattfinden können: am Strand, auf dem Leuchtturm, im Rosengarten, auf dem Feuerschiff oder in einem Kaiserwagen.

Juist: Heiraten am Strand und Rückkehr zum Hochzeitstreffen

Sein Motto ist „Juist married“: Ingo Steinkrauß ist seit 25 Jahren Standesbeamter auf Juist und hat schon mehr als 1.680 Paare unter die Haube gebracht und Ehegelöbnisse erneuert. Bis zu 100 Trauungen führen er und seine Kollegen im Jahr auf der beliebten Urlaubsinsel Juist durch. Seine Hochzeit sollte man aber, rät Steinkrauß, früh genug planen. Gerade im Sommer ist es auf den Inseln nicht so einfach, für eine größere Gesellschaft kurzfristig Unterkünfte zu finden. Ist der Termin aber fixiert, steht einer Traumhochzeit nichts im Wege. 

Auf Steinkrauß‘ Bestreben hin gibt es seit 2019 auch Strandhochzeiten auf Juist. Sofern das Wetter mitspielt – bei Regen wird im Trausaal des Alten Warmbades getraut – schreitet das Paar von der Promenade an den Strand, wo der Standesbeamte an einem dekorierten Tisch die Vermählung vollzieht. 

„Zum Abschluss der Zeremonie erfolgt meistens auch noch eine Sandzeremonie, bei der das Brautpaar und die anwesenden Gäste ein Gefäß mit unterschiedlich gefärbtem Sand und dem Inselsand befüllen und somit eine Momentaufnahme der Hochzeit schaffen“, erzählt Steinkrauß. 

Wie gern sich Ehepaare an ihre Hochzeit auf Juist erinnern, zeigt eine weitere Tradition, die Steinkrauß pflegt. „Alle zwei Jahre laden wir im September zu einem Hochzeitstreffen ein“, erzählt er. „Dann kommen zwischen 20 bis 40 Paare auf die Insel zurück und wir verbringen einen schönen Tag zusammen.“

Langeoog: Ehepaare werden in Stein verewigt

Wenn man auf Langeoog heiratet, ist das im wahrsten Sinne des Wortes in Stein gemeißelt: Denn wer sich in der historischen Friesenstube des Seemannshus – Langeoogs Standesamt – das Ja-Wort gegeben hat, wird auf den roten Pflastersteinen rund um das Gebäude verewigt. Der Hof des liebevoll erhaltenen Insulanerhauses von 1844 ist mit roten Backsteinen gepflastert, die mit dem Datum und den Initialen der Brautpaare versehen sind. Ein Brauch, der Ehepaare für immer an den (hoffentlich) schönsten Tag ihres Lebens erinnern soll. Ein weiterer schöner Brauch auf Langeoog: In der „Hofgoldschmiede am Meer“ können Verliebte die eigenen Trauringe selber schmieden.

Baltrum: Das Strandesamt im alten Badeturm – Eheschließung mit Schauspieleinlage

Spaziert man auf Baltrum am Alten Badeturm vorbei, entdeckt man das Schild „STrANDESAMT“. An diesem idyllischen Ort oder im Rathaus hat Oliver Schütte (43) schon viele Liebespaare in den Hafen der Ehe gelotst. Dazu gehörte auch eine ungewöhnliche Hochzeit, bei der der Standesbeamte sein Schauspieltalent beweisen musste. „Zwei unverheiratete Eltern wollten ihren Sohn veräppeln“, erinnert sich der der Insulaner. „Ich sollte zunächst so tun, als würde die Familie nur eine Führung durchs Rathaus bekommen.“ Im Trausaal fragte er dann in die Runde, wer noch nicht verheiratet sei. Die Eltern meldeten sich und „spielten“ bei einer Schau-Trauung mit. Aber es sollte eine echte werden: „Während der Zeremonie haben die Kinder allmählich gemerkt, dass das doch nicht nur Show war. Sie wurden merklich ruhiger“, erzählt Schütte lachend. „Spätestens, als die Eltern sich das Ja-Wort gaben, war alles klar.“

Baltrum mag die kleinste Ostfriesin sein, hat für Heiratswillige aber einiges zu bieten: Zwei Trauzimmer mit Meerblick im Rathaus, der Rosengarten und der alte Badeturm warten auf das Ja-Wort. Zudem sind seit 2021 – wegen Corona wurde eine Open-Air-Alternative gebraucht – Eheschließungen am Strand möglich. 60 bis 80 Ehen werden pro Jahr auf Baltrum geschlossen, zu 98 Prozent von Auswärtigen.

Wie wichtig eine gute Planung ist, musste einst ein Liebespaar feststellen, wie Schütte berichtet. Die beiden hatten sich einen Winter-Termin ausgesucht und die Frau war bereits Tage vorher auf der Insel – Wellness genießen. Der Mann wollte am Tag der Trauung anreisen – doch dann wurde der Fährverkehr wegen Sturms eingestellt. Die Hochzeit musste ausfallen, konnte aber zum Glück am nächsten Tag nachgeholt werden.

Borkum: Ab sofort gibt es Strandhochzeiten – Trauungen im Kaiserwagen oder auf dem Feuerschiff 

Auch Borkum bekommt in diesem Jahr sein Strandesamt: Ab sofort sind Strandhochzeiten auf der größten Ostfriesischen Insel möglich. “Die Strandmeisterei hat eine Hochzeitshütte am Strand gebaut“, sagt Daniel Pantekoek, Standesbeamter auf Borkum. „Es ist ein geschlossener Raum, für 10 bis 12 Leute. Sollte es allerdings regnen, weichen wir in den Ratssaal aus.“

Borkum ist gefragt: „150 bis 170 Trauungen finden jährlich auf Borkum statt. Wir sind drei Standesbeamte“, erzählt Pantekoek. „Manchmal sind es bis zu fünf Hochzeiten am Tag.“ Dafür stehen auf der Insel einige ganz besondere Orte zum Ja-Sagen zur Auswahl: So kann man im Kaiserwagen der Borkumer Kleinbahn heiraten. Der Zug hält für die Trauzeremonie auf der Lichtung in der Greunen Stee. Weiter kann man sich in den drei Inselkirchen (nur kirchlich), an Bord des Nationalpark Feuerschiffs Borkumriff, im Historischen Ratssaal oder – typisch ostfriesisch – im Toornhuus direkt neben dem Alten Leuchtturm das Ja-Wort geben. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, sollte sich einen Termin mit einem Jahr oder mehr Vorlauf reservieren. 

Norderney: Romantisch im historischen Badekarren oder idyllisch in der Hochtiedsstuv

Heiraten auf Norderney, das geht in allen Stimmungslagen – romantisch, stilvoll und elegant oder einfach traumhaft mit Meerblick. Bei der Strandhochzeit im historischen Badekarren hat man – bei gutem Wetter – eine romantische Kulisse am Meer von Anfang Mai bis Ende September. Das Trauzimmer auf Rädern fasst das Brautpaar, die Trauzeugen sowie die Standesbeamtin. Die Zeremonie selbst findet im Inneren des Badekarren statt.

Im historischen Conversationshaus mit seiner imposanten Fassade und dem prachtvollen Festsaal trifft klassische Eleganz auf norddeutschen Charme. Der „Weiße Saal“ eignet sich perfekt für größere Gesellschaften und bietet Raum für Empfänge, Musik und Tanz bis in die Nacht. Die Hochtiedsstuv, das einstige Fischerhaus, liegt idyllisch im kleinen Argonnerwäldchen. Der Sektempfang findet im schönen Garten statt.

Wangerooge: 146 Stufen bis zum Ja-Wort

Die höchste Hochzeits-Location der Ostfriesischen Inseln hat ganz klar Wangerooge zu bieten: Neben dem Standesamt können sich Liebende ganz oben im Trauzimmer des Alten Leuchtturms – 146 Stufen sind zu erklimmen – vermählen lassen. Wer keine Höhenangst hat, kann auch ab sofort eine freie Trauung auf der Aussichtsplattform des Leuchtturms mit dem Wangerooger Leuchtturmwärter machen.

Manches Brautpaar lässt sich mit der Kutsche durchs Inseldorf fahren und von Insulanern und Urlaubern feiern. Eine Hochzeits-Rikscha kann man ebenfalls mieten.

Spiekeroog: Hochzeit im Inselmuseum 

Egal ob standesamtliche, kirchliche oder auch freie Trauung – Spiekeroog bietet die perfekte Kulisse für einen unvergesslichen Tag. Die Gemeinde hat drei Trauzimmer im Angebot: im Spiekerooger Inselmuseum und im Ratssaal für größere Gesellschaften sowie das kleine Trauzimmer für maximal drei Personen im Spiekerooger Rathaus. Am Strand sind nur freie Trauungen möglich, neuerdings sind diese auch im Historischen Rettungsschuppen möglich. Kirchliche Trauungen finden in der hübschen Alten Inselkirche statt. 

Eine Hochzeit auf der „Grünen Insel“ ist sehr gefragt: Das Kontingent für Eheschließungen ohne Wohnsitz auf Spiekeroog ist für das Jahr 2025 bereits komplett erschöpft. Anfragen für das 1. Halbjahr 2026 sind ab Ende August 2025 möglich. 

Die Ostfriesischen Inseln – Die Perlenkette der Nordsee

An der niedersächsischen Nordseeküste findet man gleich siebenmal deutsches Urlaubsglück: die sieben Ostfriesischen Inseln. Von West nach Ost reihen sich Borkum (www.borkum.de), Juist (www.juist.de), Norderney (www.norderney.de), Baltrum (www.baltrum.de), Langeoog (www.langeoog.de), Spiekeroog (www.spiekeroog.de) und Wangerooge (www.wangerooge.de) als geografische Perlenkette aneinander. Jede Insel hat ihren eigenen Charakter und ihren Charme – gemeinsam sind ihnen das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer, die frischen, gesunden Seebrisen, die schäumenden Nordseewellen, der unendliche Horizont mit den atemberaubenden Sonnenuntergängen und das Gefühl der grenzenlosen Freiheit an den kilometerlangen Stränden.

 

Weitere Informationen unter: www.ostfriesische-inseln.de 

Ostfriesische Inseln c/o genböck pr + consult GmbH

Nina Genböck
Märkisches Ufer 28
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