Dr. Norbert Hemken, © Heilbäderverband Niedersachsen e. V.
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Ge­trüb­te Fei­er­lich­kei­ten


  • Heilbäderverband Niedersachsen e. V. feiert 40. Geburtstag
  • Themen auf Mitgliederversammlung trüben Feierstimmung

Eigentlich sollte in diesem Jahr groß gefeiert werden. Der Heilbäderverband Niedersachsen e. V. hatte zum 40. Geburtstag geladen. Doch aus der Feier wurde nichts und auch auf der aktuellen Mitgliederversammlung war an Feierstimmung nicht zu denken.

Anlass dafür gibt es genug. Die Corona-Pandemie hat die Kur- und Heilbäder in Niedersachsen hart getroffen. Laut einer aktuellen Studie der dwif-Consulting GmbH, die auf der Mitgliederversammlung präsentiert wurde, ist in diesem Jahr jede 10. Übernachtung in den Kur- und Heilbädern weggefallen. Die Einnahmeverluste in den Kommunen sind enorm und die Existenzängste groß. Viele Mitarbeiter sind in Kurzarbeit und Investitionen müssen geschoben werden. Finanzielle Unterstützung von Bund gab es bisher nicht.

Daher sind die Kur- und Heilbäder in Niedersachsen unter normalen Umständen nicht nur attraktive Anziehungspunkte und hochqualifizierte Gesundheitszentren, sondern gleichzeitig starke Wirtschaftstreiber. Laut dwif arbeiten hier rund 100.000 Menschen an der touristischen Wertschöpfung von 2,4 Milliarden Euro. Immerhin ein touristischer Bruttoumsatz von 4,7 Milliarden Euro. „Die prädikatisierten und hochprädikatisierten Kur- und Heilbäder bieten ihren Gästen eine herausragende Qualität für die eigene Gesundheit. Das Angebot darf nicht sterben“, betont Dr. Norbert Hemken, Vorsitzender des Heilbäderverbandes Niedersachsen e. V. „Gemeinsam werden wir uns weiter für einen gerechten Ausgleich stark machen.“ Dass Qualität und Vernetzung unter den Kur- und Heilbädern wichtig sind, zeigen weitere Zahlen der dwif-Studie. Hier fallen die Verluste in den Gemeinden ohne Prädikat noch größer aus.

Insgesamt fordert der Heilbäderverband Niedersachsen e. V. 40 Millionen Euro von Bund oder Land für die 43 hochprädikatisierten Gemeinden. Eingesetzt werden sollen die Gelder unter anderem für die Modernisierung der Infrastruktur, um auch die Folgen der Corona-Erkrankungen in den Kurorten zukünftig behandeln zu können. Zum Vergleich: In Bayern und Hessen erkennt die Politik den Stellenwert der Kur- und Heilbäder an und leistete bereits substanzielle Unterstützung in Höhe von 15 Millionen Euro (Hessen) und 10 Millionen Euro (Bayern).

Heilbäderverband Niedersachsen e. V.

Kristina Lipps
Unter den Eichen 23
26160 Bad Zwischenahn
Telefon: 04403 61-9263

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