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„Al­le re­den über Ur­laub im Aus­land – was aber ist mit Tou­ris­ten, die nach Deutsch­land rei­sen wol­len?“


„Chaos“, bringt es Sebastian Worel auf den Punkt, „Europa und die Welt öffnen schrittweise ihre Grenzen, die Ferienzeit steht vor der Tür, die Hoffnung der Deutschen auf Urlaub im Süden wächst – aber wir haben keine Ahnung, wie wir mit Touristen umgehen sollen, die nach Deutschland reisen wollen.“ Für den Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Incoming-Unternehmen ist es höchste Zeit: Airlines fliegen wieder, Incomer registrieren „zunehmend Anfragen von Individualreisenden und auch ersten Gruppen“, aber: „Wir haben keine Antworten“.

Noch bis zum 14. Juni gilt die weltweite Reisewarnung der Bundesregierung, bis zum 15. Juni will Deutschland seine Reisewarnung für die 26 Partnerländer der EU, für Großbritannien, Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein aufheben. Italien öffnete am 3. Juni seine Grenzen.

Der BVDIU drängt, stellvertretend für rund 400 Unternehmen, auf belastbare Aussagen zu den Einreisebedingungen nach Deutschland und Reisebedingungen im Land: „Nur eine zuverlässige Kommunikation mit den Partnern in den ausländischen Märkten kann einen erfolgreichen Neustart ermöglichen: Wenn wir in Deutschland gute Lösungen vorgeben, ist das auch im Auslandsmarketing eine wichtige Botschaft, die bei der Entscheidung ausländischer Gäste für das Reiseland Deutschland ausschlaggebend sein kann.“

„Jede Grundlage fehlt“ – konkrete Herausforderungen
„Die Lage ist sehr unübersichtlich. Wir gehen davon aus, dass es ab Mitte Juni sukzessive losgeht, es gibt aber keine klaren Aussagen dazu, wie ausländische Gäste Urlaub in Deutschland machen können oder dürfen; besonders unklar ist die Situation für Gäste aus dem NON-EU Ausland.
Konkretes Beispiel: Ausländische Touristen reisen im Verlauf ihres Aufenthaltes in Deutschland meistens durch verschiedene Bundesländer. Jetzt hat jedes Bundesland eine eigene Handhabung – was ist maßgebend? Uns fehlt jede Grundlage, um Programme zu organisieren, Reisen zu planen. Welche Einreisen sind aufgrund welcher Gründe und in welcher Form möglich? Und zwar sowohl aus EU-, Schengen- und Drittländern. Ist das Kriterium „Wohnsitz“ oder „Bürger“ ausschlaggebend? Wie z.B. verfährt man mit EU-Bürgern, die in einem Drittland ihren Wohnsitz haben? Welche Dokumente werden zu welchem Zeitpunkt gefordert?“

Einreise, Hygiene, Personenzahl – schnelle und wirkungsvolle Lösungen
„ … sind deutschlandweit machbar, z.B. braucht es klare Regelungen für

  • Einreisevoraussetzungen: Wer muss aus welchen Ländern kommend an den Grenzen welche Nachweise führen? Welche Melde- und Registrierungsnotwendigkeiten soll es geben?
  • Hygienebestimmungen: Einheitliche Beschreibung der Auflagen, v.a. Informationen, die den Reisenden zur Verfügung gestellt werden mit Verhaltenshinweisen auch für den Notfall: Was ist zu tun, wenn man als Tourist Symptome für COVID-19 bemerkt (in den gängigen Sprachen!)
  • Gruppenreisen: Voraussetzung für die Planung und Durchführung von Gruppenreisen in Deutschland: Soll es Vorgaben bzgl. Obergrenzen für Gruppen geben, bzw. für Menschen, die gemeinsam reisen? Wie sollen Gruppenbuchungen in Restaurants gehandhabt und dokumentiert werden?
  • Personenzahl: Definition der maximalen Personenzahl in Vans, Bussen, bei öffentlichen und privaten Führungen, in Restaurants, bei Stadtführungen;
  • Bahnreisen und grenzüberschreitender Verkehr: Was ist hier speziell zu beachten?“

Klare Kommunikation – Incomer müssen Partner weltweit informieren können
„Einreisebedingungen sind zentral wichtig, also z.B. Regularien für Gesundheitsnachweise, Aufenthaltsangaben, Bedingungen für Einreisen aus Drittländern – all das müssen die Incomer jetzt an ihre Partner weltweit kommunizieren. Zweitrangig ist, wann genau die Einreisen wieder möglich sein werden, viel wichtiger dagegen, baldmöglichst zu verstehen, unter welchen Voraussetzungen dies geschehen kann.

Incomer und DMC können hier sogar eine besondere Funktion erfüllen, da sie stets über den genauen Aufenthalt ihrer Gäste informiert sind, die jeweilige Sprache sprechen und im Notfall jederzeit assistieren können (Kontakte zu Gesundheitsbehörden, Ärzten etc. herstellen, nachvollziehen mit wem sie Umgang hatten, im direkten Austausch auch mit den Reiseveranstaltern sind, über die sie gebucht haben). Sie haben grundsätzlich eine 24/7 Hotline für ihre Gäste und sind sowohl für diese, als auch für Hotels, Transportunternehmen und Behörden jederzeit erreichbar.“

Bundesverband der Deutschen Incoming-Unternehmen e.V.

Sebastian Worel
Landsberger Allee 2
10249 Berlin
Telefon: +49 (0) 30 / 863 206 881

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