Fredener Musiktage, © International Fredener Musiktage e.V.
© International Fredener Musiktage e.V.

34. In­ter­na­tio­na­le Fre­de­ner Mu­sik­ta­ge prä­sen­tie­ren „Har­mo­ni­en des Glau­bens“


In ihrer 34. Festival-Saison widmen sich die Internationalen Fredener Musiktage einem ganz besonderen Motto: Mit „Harmonien des Glaubens“ präsentiert das Kammermusikfestival vielfältige und spannende Musik, die ihre Ursprünge in der christlichen, jüdischen und muslimischen Musiktradition hat. Tickets sind ab sofort erhältlich.

Das Thema „Harmonien des Glaubens“
Individueller Glaube war durch die Musikgeschichte hinweg Inspiration für großartige musikalische Werke, die wir heute nicht missen möchten. Die Komponistinnen und Komponisten haben darin zutiefst menschliche Belange ausgedrückt. Diese herausragenden Werke zu präsentieren und die vielfältigen Facetten von Glauben durch Musik erfahrbar zu machen, ist das Ziel der 34. Internationalen Fredener Musiktage. Durch die Präsentation von Musik als universeller Sprache hoffen die Festivalmacher Adrian Adlam (künstlerische Leitung) und Utz Köster (Intendant) außerdem, den Austausch und das Verständnis zwischen den unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften zu fördern. Es ist also auch ein musikalisches Friedensthema mit einem Werben für mehr Toleranz unter den abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam.

Vier interreligiöse Konzerte
Einen interreligiösen Auftakt stellt eine Koproduktion mit Hildesheimer Partnern in der Kirche St. Michaelis Hildesheim dar: „The Armed Man: A Mass for Peace“ bildet bereits am 29.6. den Prolog der Fredener Musiktage. Die Komposition des walisischen Komponisten Karl Jenkins aus dem Jahr 1999 ist ein Antikriegsstück und basiert auf Texten der Messliturgie. Die Besetzung ist für vierstimmigen Chor, Orchester mit vier Solist*innen und – was den interreligiösen Aspekt schon deutlich macht – für einen Muezzin geschrieben.

In Freden startet das Festival am 2.8. in der Zehntscheune; das Vokalensemble „Musica Ficta“ und die Instrumentalexperten für Alte Musik des „Ensemble Fontegara“ entführen mit „Anima e Corpo“ ins Spanien des 15. Jahrhunderts. Dort lebten damals Christen, Juden und Muslime nicht nur in von Toleranz geprägter Gemeinschaft miteinander, sondern pflegten auch einen fruchtbaren kulturellen Austausch, die in der Musik dieser Zeit nachklingt (2.8., Zehntscheune).

Einmal quer über das Mittelmeer liegt die Region, der sich ein weiteres Konzert widmen wird. „Missa Melasurej“ – von links nach rechts gelesen, so wie es im Hebräischen und Arabischen gebräuchlich ist, wird das zu: Jerusalem. Jene Stadt, die mit ihrer Vielzahl an Synagogen, Moscheen und Kirchen das spirituelle Zentrum der drei monotheistischen Weltreligionen ist und zugleich im Brennpunkt des Nahostkonflikts steht.

Die Neukompositionen von Maximilian Guth, Ehsan Ebrahimi, Justus Czaske und Abdulrahim Aljoula, aufgeführt am 8.8. in der Stadtkirche St. Nicolai Alfeld vom Asambura Ensemble und dem polyLens vokalensemble, signalisieren im Titel „Shalom Pax Salaam“ bereits ihre interreligiöse Konzeption. Giovanni Pierluigi da Palestrinas „Missa Papae Marcelli“ von 1562 wird dabei in neue Kontexte gesetzt. So entstehen klangliche Brücken und ein Aufruf zum Dialog und zur Begegnung, die nach dem Konzert bei einem Podiumsgespräch mit Abrahams Rundem Tisch Hildesheim fortgeführt werden kann. Bereits im Vorfeld des Festivals wird das Asambura Ensemble, initiiert durch die Fredener Musiktage, eine Workshop-Reihe in weiterführenden Schulen in Alfeld, Elze, Dassel und Hildesheim durchführen.

Auch das Bundesjugendorchester hat, inspiriert durch das Fredener Festivalthema, ein interreligiöses Programm für seine Sommertour durch Deutschland ausgewählt. Das Orchester mit 14- bis 19-jährigen Instrumentalistinnen aus dem ganzen Bundesgebiet begeistert Kritikerinnen und Publikum mit seiner Energie und Virtuosität. Unter der Leitung des Bonner Generalmusikdirektors Dirk Kaftan lässt das BJO drei Werke mit Einflüssen aus drei Weltreligionen erklingen: Gustav Mahlers 4. Sinfonie, Leonard Bernsteins 1. Sinfonie „Jeremiah“ und die Ouvertüre „Ana Tanrıça“ des türkischen Komponisten Fazıl Say (9.8., P.S.Halle Einbeck).

Instrument des Jahres 2025 „Die Stimme“
Neben dem Eröffnungskonzert und fast allen weiteren Festivalkonzerten stellen die drei Konzerte des Festivalensembles camerata freden das vom Deutschen Musikrat ausgerufene Instrument des Jahres 2025, „Die Stimme“, besonders in den Fokus. An den ersten beiden Konzerten der camerata wird der britische Tenor James Gilchrist maßgeblich beteiligt sein (3. und 6.8.) und beim Abschlusskonzert der international renommierte Bariton Ashley Riches (10.8.).

Auftragskomposition 2025
Das ergreifende Lebensschicksal des Geigers Alois Rosetz und seiner jüdischen Frau Salome während der Nazidiktatur hat der Komponist Huw Watkins nach einem Text der Autorin Zoe Gilbert als ein Duo für Tenor und Violine vertont. Das 37. Auftragswerk der Fredener Musiktage namens „Stolen Songs“ wird am 6.8. von Adrian Adlam, der auf der Geige von Alois Rosetz spielen wird, und James Gilchrist in der Kirche St. Georg uraufgeführt.

Weil’s so schön ist: Wiedersehen mit Gastkünstlern
Im vergangenen Jahr hatte erstmals ein musikalisch-literarischer Abend seine Premiere beim Festival. Nun kommt Schauspieler und Sprecher Heikko Deutschmann mit einem weiteren Projekt, diesmal in die beeindruckende Kulisse eines Weltkulturerbes, des Fagus-Werks in Alfeld: „Santiago im Herzen“ bildet eine Reise auf dem berühmten Jakobsweg ab. Mit auf dem Pilgerweg: das renommierte Ensemble Flautando Köln mit der Sopranistin Ursula Thelen, Perkussionist Torsten Müller sowie von Deutschmann gesprochene Text-Auszüge aus Hape Kerkelings Bestseller „Ich bin dann mal weg“.

Den Pianisten Thomas Hell kann man mittlerweile gar nicht mehr als Gastkünstler bezeichnen, kehrt er doch bereits seit vielen Sommern nach Freden zurück. Dieses Mal nimmt er sich im Abschlusskonzert des Festivals am 10.8. u. a. Ferruccio Busonis Bearbeitungen von Choralpräludien Johann Sebastian Bachs vor – einem weiteren Meister der (christlichen) Kirchenmusik. Zwei Stunden vor dem Abschlusskonzert lädt der Fredener Pastor Felix Rinckhoff zu einem interreligiösen Gottesdienst ein.

Auch Michael Heitzler konnte man bereits in der camerata freden erleben, nun bringt der Klarinettist seine Klezmerband mit. Die faszinierenden Klänge der traditionell jüdischen Klezmer-Musik und ihre ebenso spannende Weiterentwicklung stehen im Mittelpunkt des Konzertabends in der Zehntscheune. Ausgehend von originalen, alten Klezmer-Stücken – beispielsweise aus der Sammlung des ukrainischen Musikforschers Moyshe Beregovsky – über die berühmten Klassiker von Dave Tarras und Naftule Brandwein bis hin zur folgenden Generation von Komponist*innen, deren Prägung durch den Jazz hörbar ist (7.8., Zehntscheune).

Neun Tage Kunstausstellung
Die Hauptspielstätte des Festivals, die Zehntscheune, wird während des gesamten Festivals wieder zu einer Galerie. Dieses Mal kommt derjenige zum Zug, der seit vielen Jahren die bildende Kunst im Rahmen des Festivals kuratiert: Manuel Donato Diez. Seine Skulpturen werden ab 2.8. in der Zehntscheune zu sehen sein.

Tickets und Vorverkauf
Tickets für die Konzerte sind jetzt im Festivalbüro (Öffnungszeiten: Mo 14.30-16.30 Uhr, Mi und Fr 9-11 Uhr), Am Schillerplatz 2, 31084 Freden (Leine), Tel. 05184-950179, an allen Reservix-Vorverkaufsstellen sowie online erhältlich.

Alle Informationen zu Konzerten und Musiker*innen unter https://www.fredener-musiktage.de

International Fredener Musiktage e.V.

Utz Köster
Winzenburger Straße 4
31084  Freden (Leine)
Telefon: 0171 5571480

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